13. Dezember – Lucia

13.12. - Lucia
Bild: GP / 13.12. – Lucia

Am 13. Dezember, also mitten im Advent, ist der Gedenktag der heiligen Lucia. Der Name bedeutet übersetzt „die Leuchtende“. Der Legende nach lebte Lucia als junge Christin im 3. Jahrhundert in Syrakus auf Sizilien. In der Zeit der Christenverfolgung, als sich viele Christen versteckt hielten, versorgte sie diese Menschen in den Katakomben mit Lebensmitteln. Damit sie die Hände frei zum Tragen hatte, setzte sie sich einen Kranz mit Lichtern auf den Kopf.

 

Das verschenkte Licht


Es war eine Frau, die hatte gehört, dass an einem fremden Ort eine heilige Flamme brennt. Sie machte sich auf, um etwas von diesem Licht zu sich nach Hause zu holen. Sie dachte: “Wenn du dieses Licht hast, dann hast du Glück und Leben, und alle, die du liebst, werden es auch haben.”

Sie begab sich auf den weiten Weg, fand die heilige Flamme, entzündete ihr Licht daran und hatte auf dem Rückweg nur Sorge, dass ihr Licht erlöschen könnte.

Unterwegs traf sie einen, der fror und kein Feuer hatte. Der bat sie, ihm von ihrem Feuer zu geben. Die Frau mit dem Licht zögerte. War ihre Flamme nicht zu kostbar, zu heilig für solch eine gewöhnliche Sache? Dann aber gab sie dem im Dunkeln Frierenden von ihrem Licht.

Die Frau setze ihren Heimweg fort, und als sie beinahe zu Hause war, brach ein Unwetter über sie herein. Sie versuchte, ihr Licht vor dem Sturm und Regen zu schützen, aber es erlosch.

Den weiten Weg zurück zum Ort der heiligen Flamme würde sie nie mehr schaffen – aber bis zu dem Menschen, dem sie geholfen hatte, reichte ihre Kraft, und an dessen Licht konnte sie das ihre wieder entzünden.

(Barbara Hug)

 

Wo ist meine „heilige Flamme“?
Wo sind meine Kraftquellen?
Bei wem tanke ich auf?

Autor: Pfr. Gregor Platte
Bild: Pfr. Gregor Platte